Das “Trinkerheim” – Leopoldau

Trinkerheim war ein Arbeitstitel, aber in keiner Weise abschätzig gemeint. Das Konzept, das letztendlich erarbeitet wurde, war ein typisches „Konzept“ der ARGE Wien und lautete nahezu wortwörtlich: Die Wohnplätze für diese Menschen müssen finanzierbar sein, sie müssen deshalb mit wenig Personal und wenig Aufwand auskommen und vor allem: Es muss sich jede*r darin wohl fühlen!

Mehr gab es zu dem Konzept für das erste Wiener Trinkerheim, in der Folge auch Seniorenheim für Obdachlose genannt, nicht zu sagen. 

Auf der Suche nach Partnern

Als erster Partner für diese Idee konnte das Pflegeheim Lainz gewonnen werden. Dort hatte man nämlich das Problem, dass viele Alkoholiker*innen in krankem Zustand nach Lainz kamen und dann dort blieben, weil sie keine Wohnung hatten. 

Prominenz macht’s möglich

Nach vielem Klinkenputzen schließlich ein Glücksfall: Austria 3, die bekannte Austropop-Gruppe mit Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Reinhard Fendrich, (I.F.O – Initiative für Obdachlose) plante Benefizkonzerte für Obdachlose und war auf der Suche nach unterstützungswerten Projekten.

Heinz Tauber: „…und mit ihrer Unterstützung war plötzlich Geld da, auch der politische Wille, und so ist das erste Obdachlosenheim aufgemacht worden.“

Nach der Geibelgasse ist es das zweite Wohnhaus. Das Haus hat 50 Garconnieren, alle ausgestattet mit neuen Möbeln, jedes Appartement mit Bad und WC, eine Sensation! Geeignet zum selbstständigen Wohnen, jeder Bewohner und jede Bewohnerin mit eigenem Haustor- und Wohnungsschlüssel!